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Akademie

Silke Fischer ist Preisträgerin des Michael Ballhaus Stipendiums 2022!

Das Michael Ballhaus Stipendium wird seit 2020 alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft der Außenministerin vom Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. in Kooperation mit der Deutschen Filmakademie an herausragende Bildgestalter:innen vergeben. Die in Hamburg und Zürich lebende Szenenbildnerin Silke Fischer ist die zweite Preisträgerin nach Judith Kaufmann. Der zu Ehren des 2017 verstorbenen Kameramanns Michael Ballhaus ausgelobte Preis ist mit einem dreimonatigen Aufenthalt in der Villa Aurora (Los Angeles) verbunden und wird vom Auswärtigen Amt finanziert.

Das Szenenbild gestaltet. Bietet Räume, Farben, Lichtquellen, formt Welten, die dann im besten Fall in eine unausweichliche Liason mit der Kamera verschmelzen und zusammen die Geschichte zum Leben erwecken. Sie sind das Zuhause der Schauspieler und der Regie. Und so freuen wir uns sehr, mit Silke Fischer eine Szenenbildnerin auszuzeichnen, die mit ihrer vielfältigen Arbeit offensichtlich den Geschichten folgt und nicht einem „Stil“. Ihre vielfältigen Bilder aus verschiedensten Arbeiten bleiben im Gedächtnis, ohne sich dabei zu wiederholen.,

so die Juryvorsitzende Sherry Hormann.

Silke Fischer gilt als eine der besten Szenenbildnerin Deutschlands und ihre Kino- und Fernsehfilme wurden mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Deutschen Fernsehpreis 2020 in der Kategorie „Beste Ausstattung“ für die Netflixserie „Unorthodox“ (D 2020, Regie: Maria Schrader). Ihr Name ist mit Filmen wie „Lore“ (D/AUS 2012, Regie: Cate Shortland), „Toni Erdmann“ (D/A 2016, Regie: Maren Ade), „3 Tage in Quiberon“ (D/A/F 2018, Regie: Emily Atef) und „In my Room“ (D/I 2018, Regie: Ulrich Köhler) verbunden. Silke Fischer leitet seit 2018 den Studiengang Production Design an der Zürcher Hochschule der Künste.

Das Michael Ballhaus Stipendium umfasst neben dem Aufenthalt in der Villa Aurora, dem Zufluchtsort des Schriftstellers Lion Feuchtwanger in Los Angeles während seines von den Nationalsozialisten erzwungenen Exils, auch eine Präsentation ausgewählter Filme von Silke Fischer in Hollywood.

Ulrich Matthes, der bis Anfang April Präsident der Deutschen Filmakademie war, ergänzt:

Mit diesem Stipendium bieten sich wunderbare Chancen und neue Perspektiven. Sich vor Ort mit kalifornischen Kulturschaffenden und Institutionen zu vernetzen kann dabei nicht nur inspirieren, sondern auch neue Projekte anstoßen und transatlantische Partnerschaften entstehen lassen. Mit Silke Fischer hat sich die Jury für eine sehr geschätzte Kollegin entschieden. Sie wird eine wunderbare Repräsentantin ihres Fachs sein. Ich gratuliere von Herzen und wünsche ihr einen erfüllenden Aufenthalt.

Das Michael Ballhaus Stipendium zeichnet alle zwei Jahre bereits etablierte Kamerafrauen und -männer, Filmeditoren sowie Szenografen jeden Alters aus, die sich mit Leidenschaft und einem offenen Blick der Auseinandersetzung mit dem Anderen widmen und am transatlantischen Dialog interessiert sind. „Ziel ist es“, sagt Heike Catherina Mertens, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Villa Aurora & Thomas Mann House e. V., „die Preisträgerin mit der Filmszene in Los Angeles zu vernetzen und ihr Werk einem interessierten Publikum vor Ort vorzustellen.“

Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. fördert als unabhängiger und parteipolitisch ungebundener Mittler der Bundesrepublik Deutschland den geistigen und kulturellen Austausch zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Verein vergibt Stipendien in den beiden Residenzen Villa Aurora und Thomas Mann House in Pacific Palisades, einem Stadtteil von Los Angeles im US-Bundesstaat Kalifornien, und veranstaltet Kulturprogramme in den Vereinigten Staaten und in Deutschland. Er hält die Erinnerung an die europäische Exilgeschichte in Kalifornien wach, vermittelt ein zeitgemäßes, vielfältiges Deutschlandbild und ermöglicht ein gemeinsames Nachdenken über gesellschaftliche, kulturelle und politische Herausforderungen.

Der Villa Aurora & Thomas Mann House e. V. wird vom Auswärtigen Amt und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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