Die Deutsche Filmakademie vergibt 60 Stipendien an ukrainische Filmschaffende

Gemeinsam mit docudays UA – dem internationalen Human Rights Filmfestival in Kiew – rief die Deutsche Filmakademie Anfang Juli das Stipendienprogamm FILMBOOST ins Leben, um Filmschaffenden in der Ukraine zu ermöglichen, ihren Beruf weiter ausüben zu können. Nun hat eine fünfköpfige Jury – bestehend aus Daria Badior (ukrainische Filmkritikerin), Martina Bleis (Berlinale Co-Production Market), Viktor Hłoń (Internationales Filmfestival Molodist Kyiv), Yuliia Kovalenko (docudays UA) und Anna Machukh (Ukrainische Filmakademie/Internationales Filmfestival Odessa) – aus 415 Einreichungen 60 Stipendiat:innen ausgewählt, die bis zum Jahresende mit einer Summe von jeweils 5.000€ unterstützt werden. Die 60 Stipendiat:innen werden seit heute hier vorgestellt.


Gefördert wird das Projekt durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Kulturstaatsministerin Claudia Roth und das Goethe-Institut.

„Die ukrainische Kultur muss während dieses Krieges leben und sie muss den Krieg überleben. Sie muss ihn begleiten, einordnen und verarbeiten. Sie muss die Bilder und Perspektiven der Ukrainer:innen in die Welt tragen. Die Filmkultur ist elementar für die Identität der Menschen im Land und ein Zeichen für die Menschen in Europa und der Welt“, so Anne Leppin.

Die Deutsche Filmakademie ist seit Kriegsbeginn im Austausch mit ihren ukrainischen Kolleg:innen und konnte dank eines großen Spendenaufrufes zunächst essentielle Nothilfe leisten. Aber schnell wurde deutlich, dass die Unterstützung darüber hinaus gehen muss, um das Filmschaffen in der Ukraine am Leben zu halten. Freie Filmschaffende können seit dem 24. Februar kaum noch Geld als Filmemacher:in verdienen.

FILMBOOST bietet nun Drehbuchautor:innen, Filmemacher:innen und Produzent:innen in der Ukraine die Möglichkeit, ihre dokumentarischen sowie fiktionalen Projekte im Land fortzusetzen.

Darya Bassel (docudays UA)
„It seems that Ukrainian cinema always exists despite, not thanks to. As history shows, every economic, and political crisis equals one lost generation of filmmakers. In February and March, it seemed that the young generation of Ukrainian filmmakers would become another lost generation. But now, there is hope that this time history will be different. The unprecedented support of German partners, for which I am infinitely grateful, proves, in my opinion, that Ukrainian cinema has already taken a certain important position on the international market. And this is the result of our work with you. Let’s not stop.“

Anna Machukh (Jury-Mitglied)
„I can say with confidence that there is Ukrainian cinema and it will be! Wars and crises are always an impetus to creativity and development. I would like our country to avoid such a fate and our cinematography could develop in its own peaceful way. But life has turned out differently, and programmes like FILMBOOST are vital for the film industry to continue to exist and the stories that were born in these months to be realized.“

Wir danken Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Wolf Iro vom Goethe-Institut herzlich für die Unterstützung.

Ende des Jahres ist eine Abschlussveranstaltung zu FILMBOOST in Berlin geplant.