© Mathias Bothor/Majestic

Trauer um Elmar Wepper

Heute früh ist unser Mitglied, der Schauspieler Elmar Wepper im Alter von 79 Jahren verstorben. Er prägte den deutschen Film über 50 Jahre lang. Für seine Rolle in Doris Dörries Film „Kirschblüten – Hanami“ erhielt Elmar Wepper den Deutschen Filmpreis als „Bester Hauptdarsteller“. Im selben Jahr wurde er auch für den Europäischen Filmpreis 2008 nominiert. Filmakademie-Präsident Florian Gallenberger, in dessen Film „Grüner wird’s nicht“ Elmar Wepper ebenfalls die Hauptrolle spielte, nimmt an dieser Stelle mit persönlichen Worten Abschied:

„Lieber Elmar,
alle, die dich kennen durften, und natürlich besonders diejenigen, die das Glück hatten, dich zum Freund zu haben, hast du beschenkt, immer wieder, immer neu. Mit deiner schier unendlichen Herzenswärme, deiner menschlichen Großzügigkeit und deinem wunderbaren Lachen.
Deine Empathie, deine Einfühlsamkeit und dein Interesse an allem Menschlichen haben dich nicht nur zu einem der großartigsten Schauspieler dieses Landes gemacht, sondern vor allem auch zu dem einzigartigen Menschen, der du warst. Wer dich kannte, konnte nicht anders, als dich zu lieben!

Über fünf Jahrzehnte hinweg hast du mit deinen Figuren, das deutsche Filmschaffen mitgeprägt, im Fernsehen wie auch im Kino. Du hast uns verzaubert, begeistert und berührt. Mit deiner Schauspielkunst hast du nicht nur die wichtigsten Preise, sondern vor allem auch die Herzen deines Publikums gewonnen.
Doch selbst dieser außerordentliche, durchgängige Erfolg hat nichts daran geändert, dass du einer der bescheidensten Menschen warst, die ich in der Welt des Films jemals getroffen habe. Du konntest dich unglaublich für die Leistung der anderen begeistern, hast neidlos Anerkennung und Wertschätzung zum Ausdruck gebracht und dabei auf dich selbst immer mit einem leisen Zweifel geblickt. Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Zweifel mit ein Grund war, warum dein Schauspiel, die Darstellung deiner Figuren nie in die Routine abgerutscht ist, sondern immer von einer erstaunlichen Glaubwürdigkeit durchdrungen war. Ja, deine Charaktere waren beseelt, weil du ihnen diese Seele eingehaucht hast.

Noch vor zwei Tagen haben wir uns Nachrichten geschrieben und lose Pläne gemacht, wann wir uns treffen wollen. Jetzt bin ich todtraurig und fassungslos, wie wahrscheinlich alle, die dir nahestanden.

Im Namen der Deutschen Filmakademie und der Gemeinschaft der Filmschaffenden, aber auch im Namen deines großen Publikums möchte ich dir danken für all die Freude, die du uns bereitet hast, für die wunderbaren Reisen, auf die wir mit dir und deinen Figuren gehen durften und für das Glück, dass du mit uns geteilt hast. Ich möchte deiner wunderbaren Frau Anita und deinem Sohn Elmar mein herzliches Beileid sagen.

Du wirst uns allen unendlich fehlen!“