Die Themis Vertrauensstelle ist die richtige Antwort auf #metoo
Vor genau einem Jahr hat die Themis die Arbeit aufgenommen und es melden sich täglich Ratsuchende, das sind in der großen Mehrheit Betroffene, um juristische und psychologische Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Vorfälle, die Betroffene schildern, reichen von verbalen Belästigungen bis zu schweren Straftaten wie Vergewaltigungen. Es melden sich aber auch Unternehmen, die Informationen zum Umgang mit Beschwerden oder zu Präventionsmaßnahmen wünschen.
„Die Arbeit des erstens Jahres zeigt, dass die Themis der sichere und geschützte Raum ist, den Betroffene brauchen, um ihre Stimme wiederzufinden“, so das Fazit von Horst Brendel, Vorstand der Themis Vertrauensstelle. „Dennoch ist es den Allermeisten nicht möglich aus der Anonymität herauszutreten und eine Beschwerde an das Unternehmen zu richten. Die Befürchtungen, dass ihnen nicht geglaubt wird oder sie berufliche Nachteile erleiden, sind zu groß. Gerade in Branchen, in denen viele kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse gelten, sehr viele Selbstständige arbeiten und wo starke Abhängigkeitsverhältnisse bestehen, kann der Ruf, ‚schwierig’ zu sein, das berufliche Aus bedeuten“, fügt er hinzu.
„Trotz des Vertrauens, dass die vielen Betroffenen der Juristin und der Psychologin, die in der Vertrauensstelle arbeiten, bereits entgegen gebracht haben, stehen wir mit der Aufbauarbeit der Themis gerade erst am Anfang. Vor einem Jahr haben wir gesagt, dass wir Neuland betreten. Und dies wurde durch die Betroffenen bestätigt. Es gibt in der Branche viel Unsicherheit im Umgang mit Grenzüberschreitungen. Die Rechte, die sich aus dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz ergeben, sind leider nicht genug bekannt. Und auch auf Seiten vieler Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gibt es im Umgang mit Beschwerden viel Informationsbedarf,“ ergänzt seine Vorstandskollegin Barbara Rohm.
„Ohne der Evaluierung vorzugreifen, die im November vorliegen wird, hat das erste Jahr Arbeit der Themis Vertrauensstelle gezeigt, dass wir mit dem Angebot für Betroffene genau richtig liegen, es aber in der Branche noch bekannter werden muss. Zusätzlich benötigen wir eine Studie, die das Angebot der Themis auf eine noch solidere Basis stellt. Als nächsten wichtigen Schritt in Richtung Kulturwandel im Umgang mit sexueller Belästigung und Gewalt möchten wir das Thema Prävention auf unsere Agenda setzen,“ beschreibt Eva Hubert, Vorstand der Vertrauensstelle, die künftigen Herausforderungen.
Themis Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt e.V.
Themis-Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt wurde von siebzehn Brancheneinrichtungen der Film-, Fernseh- und Theaterbranche gegründet. Dazu gehören ARD, ZDF, Bundesverband Casting, Bundesverband Regie, Bundesverband Schauspiel, Bundesvereinigung Maskenbild, Deutsche Akademie für Fernsehen, Deutsche Filmakademie, Deutscher Bühnenverein, Interessenverband Synchronschauspieler, Pro Quote Film, Verband der Agenturen, Verband Deutscher Nachwuchsagenturen, Verband Deutscher Filmproduzenten, Allianz Deutscher Produzenten – Film & Fernsehen, Verband Privater Medien, Ver.di.
Die gesamte Pressemitteilung der Themis finden Sie hier.