Filmschaffende richten Appell an die Politik
Die deutsche Filmindustrie schafft 120.000 Arbeitsplätze. Noch! Wir fordern steuerliche Anreize und mehr Investitionen von Streamern – JETZT
Prominente Filmschaffende richteten heute einen Appell an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und fordern die Umsetzung der Filmförderungsreform mit Steueranreizmodell und Investitionsverpflichtung: „Die Filmbranche sieht mit Bangen in die Zukunft und befürchtet einen Aderlass bei den Arbeitsplätzen, denn den Hoffnung weckenden Worten folgt bisher keine Sicherheit. Während die Novellierung des FFG auf die Zielgerade kommt, drohen die Gesetzesentwürfe für Investitionsverpflichtung und Steueranreizmodell in den Amtsstuben des Regierungsviertels oder im Streit zwischen Bund und Ländern unterzugehen.“
Der Aufruf wurde u.a. unterzeichnet von Fatih Akin, Iris Berben, Anke Engelke, Veronica Ferres, Florian Gallenberger, Michael Bully Herbig, Alexandra Maria Lara, Elyas M´Barek, Ulrich Matthes, Christiane Paul, Katja Riemann, Maria Schrader und Tom Tykwer.
Anlässlich der Übergabe des Appells vor der heutigen Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien erklärt Filmakademie-Präsidentin Alexandra Maria Lara: „Der Filmstandort Deutschland muss sich in einem harten Wettbewerb behaupten. Das Filmland Frankreich hat gezeigt, dass Investitionsverpflichtung und ein attraktives Anreizmodell zusammen einen sofortigen, enormen Investitionsschub auslösen. Deutschland muss nachziehen, sonst werden wir im europäischen Wettbewerb dauerhaft abgehängt.“
„Als unabhängiger Kinofilmproduzent unterstütze ich diese umfassende Reform der Filmförderung, die dringend benötigt wird. Wir erhoffen uns starke Impulse durch den angekündigten Dreiklang der Förderinstrumente FFG, Investitionsverpflichtung und Filmfinanzierungszulagengesetz, kurz Anreizmodell. Fehlt eines dieser Elemente, wird Deutschland als Filmstandort weiter zurückfallen und auch für internationale Koproduktionen immer unattraktiver. Film ist ein Medium, das uns wie kein anderes über alle gesellschaftlichen Gräben hinweg zusammenbringen und uns gemeinsame Erzählungen und Visionen geben kann. Lassen Sie uns gerade in Zeiten multipler Krisen das Filmschaffen in unserem Land mit dieser Reform stärken“, so Jakob Weydemann, Weydemann Bros. GmbH und Vorstand im Produzent*innenverband.
„Der Filmstandort Deutschland steht in einem harten Wettbewerb. Steuerliche Anreize und verpflichtende Investitionen für internationale Streamer sind in vielen Ländern Europas üblich. Diese Standorte ziehen Produktionen ab, die in Deutschland fehlen. Um international wieder
wettbewerbsfähig zu werden, brauchen wir die große Filmreform mit allen drei Säulen: Neuordnung der Förderleistungen, steuerliche Anreize und verpflichtende Investitionen für internationale Streamer. Nur so können wir 120.000 Arbeitsplätze in der Film- und Fernsehbranche sichern und neue Potenziale heben. Filmpolitik ist Standortpolitik und mit der großen Filmreform können wir das ganz große Kino wieder zurück nach Deutschland holen“, erklärt Björn Böhning, CEO und Sprecher des Gesamtvorstands der Produktionsallianz.
Der Appell wurde übergeben an: Thomas Hacker (FDP), Helge Lindh (SPD), Michelle Müntefering (SPD), Michael Sacher (Grüne), Marco Wanderwitz (CDU).
Aufruf und Kampagne sind eine gemeinsame Initiative von Deutsche Filmakademie e.V., Produzent*innenverband e.V. und Produktionsallianz.